„An eine Katze“

 

 

 

Mein edler Freund, ich bitte sehr:

Komm doch her,

Sitz neben mir und schau mich dann

Mit deinen lieben Augen an,

Mit Augen voller Glanz und Gold;

Dein Blick, er ist so treu und hold.

Dein wundervolles weiches Fell,

schwarz und hell,

So seidig, üppig voller Pracht,

Wie Wolkenhimmel in der Nacht

Belohnt die Hand, die dich liebkost,

Mit freundlicherem Glück und Trost.

Die Hunde freunden gern sich an

Mit jedermann.

Doch du, von lauterer Natur,

Liebst deine wahren Freunde nur,

Berührst mit deiner Pfote mich –

Ja. Lieber. Ich verstehe dich.

Was geht wohl vor in deinem Geist –

Ach, wer weiß?

Wenig nur ist uns bekannt

Trotz unsrem Freundschaftsband.

Vielleicht ist’s dem Menschen nur vergönnt,

Daß er das Leben besser kennt.

 

 

Algermon Charles Swinburne