Katze  
 

Wie die streichelnde Luft ohne Ziel

durch die Gärten streicht,

schleicht sie heran,

und der Teppich mit viel bunten Ranken erbleicht

In magnetischem Bann –

grau und weich folgt ihr Fell

ihrem Kinn, das sich vorstreckt mit spitzigem Stich,

dunkel, grünlich und hell

äugt sie starr vor sich hin und sucht nur sich _

sie geht, wie ein Wind weht,

einsam sich windend durchs Zimmer, stumm,

ihr Herz ist blind,

voller Anmut dreht sie sich leer um sich um _

uns so leise, als sei

sie die Dämmerung, die zieht

durch das Licht ihren Strich,

spielt sie Tier und Gespenst, Spielerei

mit dem Nichts, und sie sieht nur sich.

 

  Alfred Wolfenstein  

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