Viele Katzen  
Die vielen Katzen, welche um mich sind

Die wie versonnen in den Räumen schreiten,

Durch deren Fell oft meine Finger gleiten,

Sind lieber mit als Schwester, Freunde, Kind!

 

In ihren Augen liegt ein Fragen fremd,

Ein staunendes Nichtkenen, Nichtgekanntsein,

Ein trauriges, vereinsamtes Verbanntsein,

Ein wehes Wunder, dass ihr nicht vernehmt...

 

Und so versuchen immer wieder weich

Sie eure Seele in geheimem Singen

Ihr aber tut mit ihnen wie mit Dingen,

Und eure Welt ist fern von ihrem Reich!

 

 
 
  Max Hermann-Neiße  

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