Teil 1

Durch frei lebende Katzen kam ich mit dem Tierschutz in Berührung. Wir fütterten die Katzen jeden Tag und wandten uns dann an unsere Tierärztin, ob sie jemanden wüsste, der Katzen einfangen kann.

Sie nannte uns eine Adresse und wir nahmen Verbindung auf. Die Katzen an der Futterstelle waren alle nicht kastriert und so wurden die Weibchen schwanger. Die Tierschützerin half uns. Erst haben wir einen Kater eingefangen, der sich im nach hinein als zahm entpuppte. Er wurde vermittelt. Dann haben wir ein Mädchen eingefangen, kastriert und wieder ausgesetzt. Die Mutter dieser Mädchen wurde im Winter eingefangen, kastriert und später vermittelt, weil auch sie zahm war. Diese Katze, die 3 Jahre dort gelebt hat, hatte die Möglichkeit im neuen Zuhause in den Garten zu gehen, doch sie mochte nicht mehr nach draußen.

Das zweite Mädchen haben wir erst sehr spät einfangen können. Vorher hatten wir bereits die Schwester dort weg geholt. Diese Katze hatte ich schon an der Futterstelle an die Hand gewöhnt, so dass wir sie streicheln konnten und mit der Hand einfangen.

Ich habe sie mit zu uns nach Hause genommen und in einem Gästezimmer untergebracht. Die Schwester kam 6 Wochen später auch zu uns. Wir haben lange gebraucht bis wir sie richtig anfassen konnten. Nur einfangen war fast unmöglich.

Durch unsere Helferin haben wir von einem Tierheim erfahren, welches gerade gebaut worden war und die ersten Tiere dort Einzug gehalten hatten.

Wir waren neugierig und eines Tages durften wir mitfahren. So begann eine aufregende, aber auch traurige Zeit. Es gab sehr viele unglückliche Tiere, die einfach weggeworfen worden sind und im Tierheim sehr unglücklich waren.

Wir haben uns im Heim alles angeschaut. Als wir ins Katzenhaus kamen, waren dort noch nicht sehr viele Tiere. Wir guckten in alle Höhlen, denn die Katzen hatten sich versteckt. In einer Höhle im Kratzbaum fanden wir eine junge Katze in rot, die jämmerliche Angst hatte.

Wir machten uns schlau und kamen zu dem Ergebnis, diese Katze muss dort raus, sonst geht sie kaputt. Eine Woche später war sie bei uns. Sie war in einem sehr schlechten Zustand. total abgemagert, die Milben krochen ihr aus den Ohren und Durchfall ohne Ende.

Da wurde bei uns der Gedanke geboren, dort müssen wir helfen, denn so kann man kein Tier in ein neues Heim vermitteln.

Von da an fuhren wir wenigstens einmal die Woche dorthin. Mein Mann beschäftigte sich mit den Hunden und ich mit den Katzen. Schnell haben wir gemerkt, dass man im Tierschutz sehr anfällig ist für Kritik. Eine eigene Meinung wurde nur sehr selten akzeptiert.

Ich habe bei den Katzen wundervolle Stunden verbracht und habe mein Herz ganz besonders an die scheuen Tiere verloren. Es war wunderschön, wie man an diese Tiere immer mehr heran kam und sie langsam zutraulicher wurden.

Ich habe viele Tiere vermittelt, aber leider auch sehr viele Tiere annehmen müssen. Das Annehmen war am schlimmsten, denn die Tiere wussten überhaupt nicht was mit ihnen geschah. Ich habe manche Stunde in der Quarantänestation verbracht und mich  mit diesen armen Geschöpfen beschäftigt

Eines Tages kam ein Vater mit seinem Sohn, um sich eine Katze auszusuchen. Ich hatte etwas Passendes für die Beiden, doch eigentlich kein gutes Gefühl. Ich stand mit der Katze auf dem Arm im Flur und sprach mit Beiden. Plötzlich ging die Tier zu einem Zimmer auf und eine Katze kam heraus gestürmt. Die Katze auf meinem Arm hat sich derart erschrocken, dass sie mir in den Arm biss. Ich habe nur noch die Tür zu ihrem Zimmer aufgemacht und die Katzen herunter gelassen. Vater und Sohn waren entsetzt, dass die Katze mich so gebissen hatte und nahmen Abstand. Mein Gefühl hatte mich also nicht getrogen. Allerdings wurde mein Arm so schlimm, dass ich noch am Abend zum Arzt musste. Doch nach einer Woche war alles ausgestanden.

Fortsetzung folgt....

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