Zweiter Teil

 

Auf der Pflegestelle

 

Ich war bis zu diesem Zeitpunkt - bevor ich Ginger bekam - wohl eher ein "Hundemensch". Ich führte regelmäßig Hunden aus dem Tierheim aus und hatte wirklich null Ahnung von Katzen. Bis meine Freundin an einem Nachmittag auf einem dieser Hundespaziergänge einen Anruf von einer Bekannten erhielt, dass dringend ein Pflegeplatz für eine Katze gesucht würde. Ich wusste nicht was das für eine Katze war und kannte auch die Anruferin nicht. Doch plötzlich hörte ich mich sagen, dass ich die Katze aufnehmen könnte.

Ca. eine Stunde später saß ich dann mit der Bekannten, der Katze und Frau R. im Auto auf dem Weg in meine Wohnung. Und als ich in den Transportkorb sah, war ich sowieso sofort hin und weg. Ein richtig hübscher Kater schaute mich da mit seinen honiggelben Äuglein an!

Zuhause wurde er dann "ausgepackt". Er ging ziemlich schnell aus seiner Kiste raus und holte sich sofort eine Spielmaus und sabberte anschließend ein Katzenminze Kissen voll. Er war sofort zu Hause. Von Scheu oder gar Angst keine Spur!

Selbst bewusst tollte er auf dem Teppich herum und warf immer wieder die Fellmaus in die Höhe, um sie aufzufangen. Total süß!

Dennoch beobachtete ich alles aus einer Distanz, sicher ist sicher, denn Katzen waren mir irgendwie doch suspekte Wesen.

Am ersten Abend, muss ich jetzt wirklich mal zu geben, schlief ich auch mit der Decke bis zur Nase hochgezogen, ich hatte ein wenig Angst, dass er mich irgendwie im Schlaf angreifen würde. Aber Ginger war natürlich gaaaaaanz harmlos und machte nichts.

Wir gewöhnten uns aneinander und ich mich vor allem an seine Haare, die er überall in der Wohnung und auf meiner Kleidung verteilte. Meine schwarzen T-Shirts etc. wurde nach und nach fast rein weiß. Suppe, Pizza, Kaffee etc. gab es nur mit Ginger Haareinlage.

Gebürstet werden musste er auch. Ich als absoluter Laie, und er ein wenig - sagen wir mal -widerspenstig, wenn es um sein Bäuchlein und seine Achseln ging. Wenn er mal Durchfall hatte war es schon fast ein halbe Katastrophe für mich, an seinem Allerwerstesten rumfummeln zu müssen. Das mochte er gar nicht. Meine Schwester musste ihn dann vorne mit Aldi Knabberstangen ablenken, während ich hinten akribisch rum schnippelte.

Und fand es lustig wie er kommunizierte. Wie eine Taube, in den verschiedensten Tönen. Er gab auch Antwort, wenn man ihn ansprach. Er war und ist sowieso seeehr redselig. Alles musste von ihm kommentiert werden.

Langsam aber sicher schlich er sich in mein Herz ein, diese kleine Kerlchen mit seinen dicken Grizzly-Pfoten und seinem süßen Stimmchen!

 

Fortsetzung folgt............

 

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